Am 11. Mai, dem Vorabend zum Muttertag fand das traditionelle Muttertagskonzert des MV „Harmonie“ in der Turn- und Festhalle Hördt statt. Schon früh waren alle Plätze belegt und es mussten noch Stühle gestellt werden, um allen Zuhörern Platz zu bieten.
Vor vollem Haus beginnt das Orchester unter der Leitung von Matthias Wolf seine „phantastische“ Reise mit dem Stück „Main Street Celebration“ von Steven Reineke. Das Stück erinnert an das Leben in der US-Kleinstadt Tipp City, Ohio, und stellt eine Hommage an die Ideale und das Treiben der Main Streets in Amerika dar. Das Stück strahlt vor allem Spielfreude aus und stellt einzelne Instrumente durch kleine Soli vor.
Gewohnt charmant begrüßt Regina Pfister-Bummel das Publikum und führt mit jeder Menge interessanter Infos zu den Stücken durch den Abend und das Programm.
Nach einer kurzen Abfrage, wer denn die Herr der Ringe Trilogie von J.R.R. Tolkien gelesen hätte – es kamen nicht allzu viele Meldungen -, zaubert sie kurzerhand das Buch zu Tage und beginnt ein paar Sätze zu lesen, packt es dann aber schnell mit einem Augenzwinkern wieder zur Seite. Schließlich steht die Musik und nicht der Text im Vordergrund. Gespielt wird aber nicht die Filmmusik, sondern die Sätze I., II. und V. der fünfsätzigen Sinfonie „Lord of the Rings“ von Johan de Meij. Und so nehmen die Musiker das Publikum mit auf die Reise und folgen zunächst dem Zauberer „Gandalf“ auf seinem rasanten Ritt auf dem Rücken seines Schimmels Schattenfell durch Mittelerde, betreten den mystischen Elbenwald „Lothlorien“ zur Begegnung mit der Elbenherrscherin Galadriel, um schließlich den Abschluss im Auenland bei den „Hobbits“ auf einem ihrer typisch unbeschwerten Feste zu verbringen.
Im Anschluss an die aufregende Reise durch Mittelerde entlässt das Orchester das Publikum in eine ca. 20-minütige Pause.
Der zweite Teil des Konzertes beginnt mit den „Songs from the Catskills“, ebenfalls von Johan de Meij. Das Stück beschreibt die musikalische Geschichte der Catskill Mountains, einem Naturschutzgebiet im Bundesstaat New York, die aus einer Mischung aus amerikanischer und irisch-schottischer Volksmusik besteht, sodass viele der verarbeiteten beschwingten Themen bekannt sind und zum Mitwippen auf den Stühlen einladen.
Anschließend betritt Mario Zettl die Bühne, um die Ehrungen der aktiven Mitglieder vorzunehmen. Geehrt werden Lukas Schniete für 10 Jahre, Sebastian Fuchs für 25 Jahre und Christian Liebel für 40 Jahre aktives Engagement als Musiker – jeder mit einer kleinen Anekdote zum Beginn der jeweiligen musikalischen Karriere versehen.
Nach den Ehrungen folgt das Stück „Die Hexe und die Heilige“ von Steven Reineke, das die turbulente Geschichte zweier Zwillingsschwestern mit hellseherischen Fähigkeiten im mittelalterlichen Ellwangen erzählt. Die eine als begabte Hebamme als Hexe verschrien, die andere als Heilige in einem Kloster verehrt. Die Zuhörer werden mitgenommen auf eine Reise mit gregorianischen Gesangsmotiven, den Themen der beiden Schwestern und finden sich dann inmitten der Hexenverfolgung wieder.
Das letzte offizielle Stück des Abends ist kein geringeres als das „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber in einem Arrangement von Johan de Meij. Es erzählt die Geschichte um das Musikgenie „Phantom“, das im Gewölbe der Pariser Oper lebt und sich in die aufstrebende Sopranistin Christine verliebt. Diese wiederum liebt den jungen Adeligen Raoul. Es kommt zur Tragödie. Das Arrangement verarbeitet gekonnt die bekanntesten Melodien des Musicals und nimmt den Zuhörer direkt mit in die Pariser Oper.
Der Applaus des Publikums und die Standing Ovations sprechen für einen „phantastischen“ Konzertabend und entlocken dem Orchester noch zwei Zugaben.
Bei einem Muttertagskonzert des MV „Harmonie“ darf das Chanson „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef natürlich nicht fehlen. Während des Stücks verteilen die Jungmusiker des Vereins Rosen an alle Damen im Saal und machen auch vor der Bühne und den Musikerinnen nicht halt.
Das Orchester verabschiedet sich nach anhaltendem Applaus dann mit dem „Kaiserin Sissi“ Marsch und rundet somit einen „phantastischen“ Abend ab.
Unser Dank gilt allen, die diesen Abend möglich gemacht haben. Insbesondere unserem Dirigenten Matthias Wolf, der wieder mit viel Herzblut ein tolles Programm einstudiert hat. Außerdem ein herzliches Dankeschön an die zahlreichen Solisten und allen Helfern.